Freitag, 20. April 2007

23. April: Welttag des Buches

Am 23. April ist Welttag des Buches.
Einen Überblick über Veranstaltungen gibt es hier: http://www.welttag-des-buches.at/

Oder versorgen Sie sich in dieser neuen netten Buchhandlung in Wien 2:
Lhotzkys Literaturbuffet

Donnerstag, 19. April 2007

Briefing? Wozu denn Briefing? - Aus dem Alltag einer Schreiberin (3)

Kann ich, kann irgendjemand schreiben, ohne zu wissen, was...?

Neuer Kunde: "Frau Bürkl! Ich hätte gern!!! Einen Text!!!"
a.bu: "Aber gern, was denn genau?"
Neuer Kunde: "Ähm. Einen Text. Den ich dann... für ... verwenden kann."
a.bu: "Aha. Und was soll der erreichen? Wer soll ihn lesen und wo?"
Neuer Kunde: "Wieviel kostet das denn?"
a.bu: "Verraten Sie mir ein bißchen mehr?"
Neuer Kunde: "Ja, ähm. Nehmen Sie doch was von meiner Webseite und meine Sekretärin schickt Ihnen dann noch den alten Folder von 1999."

OK. Ich stelle ein Angebot. Anhand magerer Informationen, aber bitte. Diese kann ich ja noch später einholen. Man einigt sich über den Auftrag.

Als nächster Schritt steht bei mir immer das Briefing an. Da will ich von meinem Kunden Dinge wissen wie:
  • Worum soll es in dem Text gehen?
  • Wofür möchte er/sie den Text verwenden?
  • Wer ist die Zielgruppe? Wie jung/alt ist diese?
  • Was ist das Ziel des Textes?
  • Was sollen die LeserInnen anschließend tun? (ZB. meinen Kunden beauftragen; oder eine bestimmte Telefonnummer wählen; ...)
  • Wie soll der sprachliche Stil sein? Eher sachlich oder eher amüsant?
Aber... was passiert jetzt?
Neuer Kunde: "Briefing? Wozu brauchen Sie denn diese ganzen Informationen?"
a.bu: "Ein ausführliches Briefing dient der guten Konzeption meiner Texte. Ich kenne schließlich Ihr Unternehmen nur so weit, wie Sie mir darüber berichten. Je genauer Sie mich briefen - um so besser wird Ihnen mein Text zusagen. Weil er genau Ihre Anliegen treffen wird."

Naja. Häufig sehen die Leute dann ein, dass ein gutes Briefing am Anfang guter Texte steht. Wahrscheinlich bin ich schon bekannt dafür, dass ich stur "Konzept! Konzept" fordere. :-)

In den allerseltensten Fällen texte ich auf gut Glück. Und kann faktisch damit rechnen, dass dann folgendes passiert:
Neuer Kunde: "Frau Bürkl? Der Text ist aber nicht das, was ich wollte."

Was soll man darauf noch sagen ... ohne unhöflich zu werden?!

Klarerweise ist bei mir auch ein Korrekturdurchgang standardmäßig inbegriffen. Oder auch mehrere, wenn es vereinbart wurde. Doch das ist dann meist nur mehr relativ sinnlose Kosmetik...
Mehr über meine Art, gewinnbringend für Sie zu texten, erfahren Sie hier:
>> Texte & Tee - Redaktion

Und hier können Sie in der Liste der Kunden schmökern, die mein Briefing erfolgreich überstanden :-) haben:
>> Texte & Tee - Referenzen

Dienstag, 17. April 2007

Interview über "arbeits/los"

Astrid Kasparek hat mich für „Economy“ interviewt. Wir sprachen über meinen Kriminalroman „arbeits/los“, warum ich ihn geschrieben habe, über Arbeit und deren Abwesenheit sowie meine eigene Karriere... spannend!

Zu lesen ist das ganze am Freitag, 27.4. in economy - Wochenzeitung für Forschung, Technologie & Wirtschaft.

Haben Sie nun Lust, das Buch zu lesen?
Nichts leichter als das - hier erfahren Sie alles:
www.texteundtee.at

Montag, 16. April 2007

Auch so geht's :-)

Von dem vielen Lesen & Schreiben über Schreiben - bin ich nun ganz inspiriert.
Also ab ans Werk!

Kann man schreiben lernen?

Es ist die umstrittene Frage rund ums Schreiben: Kann man schreiben lernen?! Oder kommt ein Autor, eine Autorin als Genie zur Welt?
Ein Schriftsteller wird nicht zum Schriftsteller, weil er einen Creative-Writing-Kurs besucht hat. Man kann etwas fürs Handwerk lernen, natürlich, und das ist außerordentlich gut. Aber vor allem muss man etwas zu sagen, zu erzählen haben!
sagt Wolfgang Matz, Lektor beim Hanser Verlag, im Interview mit der taz.

Dem gegenüber gebe ich zu bedenken: Niemand kommt mit dem kongenialen Roman im Kopf auf die Welt. :-) Es macht also durchaus Sinn, sich das Handwerk anzueignen - so wie es ein Tischler oder eine Gärtnerin tun würde. Die würde auch nicht sagen: 'Ach, wie diese Blumen aussehen, das hab ich im Kopf', oder?

Für mich ist Schreiben (vor allem das literarische Schreiben) daher beides: Die zündende Idee, die Phantasie, die Begabung auf der einen Seite - und das richtige Können, um die Ideen in Texte umzusetzen, die genau so sind, wie man sie als AutorIn haben möchte.

Schließlich sagt auch Matz:
Wenn der S. Fischer Verlag erst die "Buddenbrooks" hätte machen wollen, dann wäre Thomas Mann eben zu einem anderen Verlag gegangen. Kein literarischer Autor ist als Bestsellerautor auf die Welt gekommen.
Und auf die Frage "Warum sind Autoren eigentlich so empfindlich?" antwortet Matz:
Weil ein Schriftsteller nicht irgendein Produkt in die Welt setzt, sondern sich ganz und gar selbst in sein Werk begibt. Es ist immer ein schmaler Grat zwischen Kritik an einem Werk und Kritik an einem Menschen.

Sind Sie AutorIn? Haben Sie Katzen?

"Dichters Katzen", titelt das Writers Blog: AutorInnen haben eher Katzen als Hunde, heißt es dort. Und auch in der Literatur kommen mehr Katzen vor als andere Haustiere.
Einer der beiden Gründe dafür ist gewiss, dass die Katze als Haustier einfach viel besser in ein Autorenleben passt. Ein Hund bringt Unruhe in den Alltag: er will Gassi gehen, bespaßt und unterhalten werden, man muss ihn dressieren und fordern. Eine Katze dagegen genügt sich selbst und liebt nichts so sehr wie die Stille, Papier und einen stundenlang andächtig beschäftigten Menschen in ihrer Nähe.
Und Jean Cocteau stellte fest: „Ich ziehe die Katze dem Hund vor, weil es keine Polizeikatzen gibt".

Zuletzt machten mich Plakate mit Siamkatze auf eine - hochinteressante!! - Ausstellung über Patricia Highsmith in Zürich aufmerksam. Auch diese US-amerikanische Thrillerautorin schätzte Katzen. (Zur Ausstellung im Strauhof: ART-tv oder Stadt Zürich.)

Was soll ich sagen? Auch bei mir sitzt so eine Samtpfote auf dem Tisch und spielt Assistentin - besonders wenn ich den Terminkalender hier liegen habe. Dann heißt ihr "Besetzen" desselben wohl: Termine? Heute mit Sicherheit nicht mehr!

Wenn "Schreiberlinge" übers Schreiben schreiben

Wenn "Schreiberlinge" übers Schreiben schreiben - das gehört zu meiner Lieblingslektüre.

Jean Pütz, Blogger & Student an der Karl-Marx-Universität Trier, entdeckt im Roman "Stiller" von Max Frisch die Frage:

Kann man schreiben, ohne eine Rolle zu spielen?
Die titelgebende Figur Stiller stellt sodann in den Raum:


Interessanter Gedankenanstoss. Eine solche Annahme zeigt sich in den vielfältigen Aussagen (von AutorInnen) bzw. Vorwürfen (von Nicht-AutorInnen): Schreiben sei Bewältigung. Lebens-Bewältigung, Trauma-Bewältigung, Bewältigung des Eigenen, des Fremden - somit wird Schreiben zur
Überlebensstrategie.

Aber natürlich ist Schreiben noch viel mehr. :-) Schreiben kann ein Spiel sein. Ein Ausloten von zwischenmenschlichem Verhalten. Es ist Kreation und Gestaltung. Und sicher noch vieles mehr. Darüber vielleicht ein anderes Mal mehr.

Donnerstag, 12. April 2007

Die Plage mit dem Plagiat

Schwierig ist es, ein Plagiat zu erstellen... Deshalb gibt es dazu den nicht ganz ernst gemeinte n Leitfaden für Plagiatoren auf mp's blog (Untertitel:"Difficile est satiram non scribere!") Darin gibt es Tipps, wie Studierende Plagiate nicht sofort als solche erkennbar machen.

Ein Tipp zum Beispiel - schmunzel:
"Ändere wenigstens ein paar Wörter pro Absatz! Damit findet man zumindest nicht auf Anhieb mit Google den Originaltext."

Und das Fazit: MACH KEINE PLAGIATE. PLAGIATE SIND BÖSE!

Eben!

Tauschgeschäfte - oder: Aus dem Alltag einer Schreiberin (2)

Aus dem lustigen Erfahrungsschatz als Lohnschreiberin diesmal ein Beispiel, das glücklicherweise zunehmend seltener vorkommt:

Frau Schreibfaul: "Frau Bürkl, ich brauche ... unbedingt... dringend .... einen Text... eigentlich würde ich den ja selbst schreiben... ich kann das schon... aber.... die Zeit... was kostet das, wenn Sie mir den Text bis morgen schreiben?"

a.bu: "Was soll ich konkret für Sie texten? Was soll der Inhalt des Textes sein?"

Frau Schreibfaul: "Ja, ähm, .... ich brauche einen Text... eventuell ... die Presse einladen... ein neues Produkt... sensationell... was kostet eine Presseaussendung von Ihnen getextet? Und haben Sie auch Journalistenkontakte? Zu welchen Medien?"

a.bu: "Frau Schreibfaul, ich unterstütze Sie gern. Ich kann auch die gewünschten Kontakte zu welchen Medien auch immer herstellen. Zunächst empfehle ich Ihnen aber, ein schlüssiges PR-Konzept auszuarbeiten. Nur so erreichen diese Texte Ihre gewünschte Zielgruppe. Wissen Sie, wer das sein soll? Und was ist das Ziel Ihrer Presseaussendung? Wen möchten Sie erreichen? Wissen Sie, welche Medien Ihre Zielgruppe liest?"

Frau Schreibfaul:"Aber ich will doch nur... eine einzige Presseaussendung machen... "

a.bu:"Trotzdem, Frau Schreibfaul, soll Ihre PR doch Hand und Fuß haben, oder? Sonst erscheint dann doch nichts in den Medien... das wäre ärgerlich, meinen Sie nicht?"

Frau Schreibfaul:"Jaja, aber ... äh.... was kostet das?"

a.bu:"Wenn Sie mir ein paar Informationen geben, erstelle ich Ihnen ein Angebot."

Gesagt, getan. Ich empfehle die passende Vorgangsweise: Ich sammle Informationen, Planung wie angesprochen; Texterstellung mit Korrekturdurchgang. Dann kalkuliere ich die nötige Arbeitszeit für die PR-Konzeption, sagen wir 10 Stunden, multipliziere mit meinem Stundensatz, addiere den Seitenpreis - fertig.

Und dann - herrscht Stille.
Nach dem Angebot höre ich erst einmal nichts und dann auf Nachfragen:

Frau Schreibfaul: "Frau Bürkl, wie wäre es mit einem Tauschgeschäft? Ich biete Ihnen super ... "

Was soll ich sagen?!
Blöd, dass mir nie jemand eine Gratis-Wohnung oder einen Jahreseinkauf Lebensmittel anbietet... dafür hätte ich sicher schon einen lebenslangen Bedarf an schamanischem Wissen erhalten können... und ich hab das ausgeschlagen. Sowas aber auch!

In Wirklichkeit sind meine Honorare lächerlich gering - verglichen mit dem, was Sie durch meine Unterstützung mehr verdienen werden! Schauen Sie sich um:

>>
Texte & Tee - Redaktion

"Wow, Sie sind Autorin! Da hätte ich... " - Aus dem Alltag einer Schreiberin (1)

Ich erlebe die unglaublichsten Sachen, wenn die Leute hören, ich bin Autorin bzw. Journalistin. Viele glauben, ich schreibe ununterbrochen Bücher und werde steinreich damit. Immer wieder führe ich Gespräche der folgenden Art - in Varianten, aber mit dem gleichen Grundtenor.

Ein Interessent, nennen wir ihn Herr Schreibfreund, spricht mich an, etwa auf einer Veranstaltung.

Herr Schreibfreund: "Frau Bürkl, Sie sind Autorin? Ich wollte auch immer ein Buch schreiben. Ich könnte Ihnen jede Menge Material zum Thema ... anbieten. Wär das was für Sie?"

Bei den Themen handelt es meist sich um so investigative Geschichten wie "Was ist Coaching?" oder "Mein Lebenswerk".

Herr Schreibfreund: "Also Frau Bürkl, ich habe so viel erlebt, das ist sicher interessant für Sie! Daraus könnten Sie viel machen."

Hier werde ich gewöhnlich zum ersten Mal stutzig.

a.bu: "Herr Schreibfreund, Sie möchten ein eigenes Buch schreiben? Was ist das Besondere an Ihrem Buch, an Ihrem Thema?"

Herr Schreibfreund: "Äh, ja, ich... Dazu brauche ich Ihre Hilfe."

a.bu: "Wie stellen Sie sich eine Zusammenarbeit vor?"

Herr Schreibfreund: "Ich dachte, Sie schreiben das Buch mit meinem Wissen?!"

a.bu: "Ich kann Sie gern mit meinen Erfahrungen beraten, eventuell auch Ihr Buch für Sie schreiben. Was möchten Sie konkret von mir? Wenn ich mehr weiß, stelle ich Ihnen gern ein Angebot."

Herr Schreibfreund:"Aber, äh... ich dachte wir teilen das Einkommen vom Verlag?!"

a.bu: "Nein, Herr Schreibfreund. Wenn Sie möchten, dass ich ein Buch für Sie schreibe, dann müssten Sie mir ein Honorar bezahlen."

Fallweise lasse ich hier auch einfließen, dass kaum jemand mit einem eigenen Buch reich wird. Zerstört natürlich Illusionen. Und spart meine Zeit.

Herr Schreibfreund (nach einer Schock-Pause): "Und wie hoch ist Ihr Honorar?"

a.bu: "Ich mache Ihnen gern ein Angebot. Das ist nämlich bei jedem Buch anders. Es hängt vom Autor ab, wieviel Vorarbeiten Sie schon erledigt haben. Davon, wieviel Sie selbst tun möchten. Möchten Sie Ihr Buch selbst schreiben? Ich kann zum Beispiel Ihre Texte redaktionell bearbeiten und lektorieren. Oder möchten Sie, dass ich als Ghostwriter das Schreiben für Sie erledige? Dann brauchen Sie selbst gar nichts tun. "

Herr Schreibfreund: "Ich denke darüber nach..."

Wahrscheinlich tut er das bis heute... wie andere vor und nach ihm. :-) Was ist so schlimm daran, jemand anderen für eine Dienstleistung zu bezahlen, die man gern in Anspruch nehmen möchte?

Werden Sie mit meiner Unterstützung vom "Möchtegern-Autor" zum tatsächlich Schreibenden. Wie ich Sie mit Ihrem Fachbuch berühmt mache, zeige ich Ihnen ganz ernsthaft hier:

>>Texte & Tee: Fachbücher

Mittwoch, 11. April 2007

LeserInnen-Stimmen über mein Buch "arbeits/los"

hier ein paar rückmeldungen von menschen, die meinen kriminalroman "arbeits/los" bereits gelesen haben. neugierig? warten Sie nicht bis zur nächsten lesung. das buch gibt es hier: www.texteundtee.at

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"ich habe dein Buch inzwischen fertiggelesen und immer spannender
gefunden, es hat mir eine schlaflose Nacht verkürzt. Danke und nochmals
Gratulation!"
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"Dein Buch fesselt total, bin schon neugierig wie es weitergeht und habe
gleich in der U-Bahn zu lesen begonnen."
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"nachdem ich einige fach- und sachbücher durchgeackert habe, war es ein
vergnügen, dein buch zu lesen. obwohl...manchmal bekam ich schon eine
wut auf die typen. alles ziemlich aus dem leben gegriffen und man findet
sich und andere des öfteren wieder."
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vielen Dank für die Einladung zur Lesung. Leider konnte ich nicht hinkommen, aber ich hatte Dein Buch zu dem Zeitpunkt ohnehin schon fast fertig gelesen.

Und jetzt möchte ich Dir endlich dazu gratulieren. Ein sehr spannender und aktueller Krimi. Es ist mir schwer gefallen, ihn immer wieder aus der Hand legen zu müssen.
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Das war meine Lesung

Und das war meine Lesung beim Wiener Salon !

Fotos
© 2007 chris edi
http://www.flickr.com/photos/47252505@N00/sets/72157600041959232/

„Sagen, was ist, wird die Welt verändern.“

Sagen, was ist, wird die Welt verändern.“
Anni Bürkl über ihren Kriminalroman arbeits/los

Warum hast du das Buch geschrieben? Was war für dich der Anstoss dazu?

Der Anlass für mich waren die vielen Bücher, in denen alle so hip sind an ihren Arbeitsplätzen in den Agenturen und so weiter. Alle sind so kreativ und verstehen sich immer blendend, und gehen nur auf klasse Events, und alle sind lustig. Und alle sind immer so cool und gut drauf und die tollste Moccamaschine ist das wichtigste überhaupt.

Da dachte ich mir: Das kanns nicht sein. Das ist nicht so. Ich kenne Geschichten ... jede Menge. Diverse Leute haben mir nach dem Lesen gesagt, wieviele der Figuren sie wieder erkennen, dass sie solche Menschen selbst kennen ... was für arge Situationen sie miterlebt haben...

Mobbing und Arbeitlosigkeit können jede und jeden von uns treffen – jederzeit, in jedem Alter, in jeder Position, jeder Region, Frauen wie Männer. Es gibt Obdachlose, die früher Unternehmenschefs waren. Das ist die Realität.

Mir ist wichtig: Die Dinge an- und auszusprechen. Hannah Arendt hat gesagt: „Sagen was ist, wird die Welt verändern.“ Ich wünsche mir und uns allen, dass immer mehr Menschen aussprechen, was ist. Denn man muss die Dinge benennen, um sie zu verändern.

Ein anderer wichtiger Punkt ist: Es gibt Hilfe und Unterstützung. Die muss man sich holen. Wenn man sie braucht. Aber es kommt immer auch auf mich selbst an, was ich tue. Und ich bin überzeugt davon, jeder Mensch hat immer eine Wahl. Ich kann mich immer entscheiden, etwas zu tun – oder nichts zu tun. Es gibt immer eine Chance. Krise ist das griechische Wort für Chance!

Wie und wo hast du recherchiert? Was hast du erfahren?

Ich habe diverse Fallgeschichten kennengelernt, am Arbeitsamt recherchiert, Texte über Mobbing und das Los der Arbeitenden gelesen, und über das die Arbeit-Los-Sein. Das werde ich auch immer wieder gefragt: Meine Geschichte ist überhaupt nicht autobiografisch.

Nach den Recherchen war ich irgendwann soweit, dass die Handlung nur in einem Mordfall resultieren kann...


Wie waren die Reaktionen auf deinen Roman?

Zum Teil heftig. Viele haben mir gesagt, wie gut es ist, dass ich das Thema angepackt habe und dass es sehr spannend zu lesen war. Ich glaube, niemand hat bisher die Mörder erraten. :-)

Jemand hat mir geschrieben: „manchmal bekam ich schon eine wut auf die typen. alles ziemlich aus dem leben gegriffen und man findet sich und andere des öfteren wieder.“

Andere finden, dass das Thema doch zu depressiv sei, eine Verlegerin hat mir gar geschrieben, dass so ein Thema nicht als Roman abgehandelt werden könne. Was ja völlig absurd ist. Welches Thema ist für einen Roman per se ausgeschlossen? Und arbeits/los ist ja ein Kriminalroman...


Warum spendest du einen Teil des Verkaufserlöses an die Frauenhäuser?

Ich bin überzeugt davon, dass Literatur etwas bewirken kann. Ich habe etwas gegen geistige Umweltverschmutzung, gegen das Zudröhnen-Lassen der Gedanken und Gefühle. Ich lasse mich beim Lesen selbst nicht gern mit billigen Inhalten ablenken von der Realität rund um mich herum.

Ich möchte, dass Literatur über sich selbst hinaus etwas bewirkt. Deshalb geht 1 Euro pro verkauftem Buch an die Frauenhäuser.

(entstanden als Vorbereitung auf meine Lesung beim Wiener Salon)

Donnerstag, 5. April 2007

vollbracht :-)


Nun ist es soweit: Heute habe ich die allerletzten Korrekturen meines Buches "Karriere bei den Nachbarn" im Layout im Verlag abgegeben. Jetzt heißt es warten, bis das Buch erscheint - rund um den 20. Mai. Ab dann können alle Interessierten darüber lesen, was es heißt, als Expat in Mittelosteuropa zu arbeiten - etwa in Tschechien, Ungarn und der Slowakei.

Mehr Informationen und die Bestellmöglichkeit gibt es hier:
www.texteundtee.at

Montag, 2. April 2007

Texter & Grafiker kommen mit Agenturen zusammen

Der CCA lädt zum 2. Mal zur Freelancer-Review für Grafiker und Texter, diesmal in Kooperation mit Design Austria (DA).
Termin: 17. April, 16 bis 22 Uhr
Ort: Design Forum im Wiener Museums Quartier
Kosten: 72 Euro; CCA- und DA-Mitglieder zahlen die Hälfte.

Anmeldungen bis spätestens 12. April 2007 unter office@creativclub.at