Donnerstag, 28. August 2008

Urheberrecht und seine Ursprünge...

Im Matriachat-Blog stellt Hannelore die historischen Hintergründe dar, die zur Entwicklung eines Begriffes von 'geistigem Eigentum' führte:

Im späten 18. Jahrhundert entwickelten erfanden naturrechtliche Philosophen (u. a. John Locke, Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte) die Idee des geistigen Eigentums als ein natürliches, angeborenes, und unveräußerliches Eigentumsrecht: Besitzdenken auf die patriarchale Spitze getrieben.

Damals hatten die Kunstschaffenden meist eine gehobene gesellschaftliche Stellung inne, wurden von einem Sponsor (Mäzen genannt, oft einem Landesfürsten) gefördert, oder waren in Klöstern oder Zünften organisiert und somit wirtschaftlich abgesichert. Einfache Leute machten Hausmusik, oder sangen und musizierten bei Festen. Ihre Musik und Texte waren commons, Allgemeingut.

Und sie stellt die Frage:
Was für eine Angst steht hinter dem Verhindernwollen von Kopien? Ich habe das nie verstanden… Diese Künstler glauben doch wohl nicht im Ernst, dass diejenigen, die sich etwas illegal runterladen, es kaufen würden, wenn es kein Internet gäbe.
Hier geht es meines Erachtens um zwei verschiedene Dinge: das Gratis-Haben-Wollen der KonsumentInnen; und das Nachmachen, Kopieren, usw. der weniger netten KollegInnen. Schließlich möchte ich selbst entscheiden, ob eine meiner Geschichten in einem Film anders entwickelt wird oder was auch immer für Ideen auftauchen! Kreativer Zusammenarbeit stehe ich aufgeschlossen gegenüber - aber verhunzen will ich meine Texte nicht sehen... Und verschenken mag ich auch nichts, nicht automatisch, nur weil es jetzt Internet gibt.

Da bin ich einfach heikel.

Montag, 25. August 2008

Literarische Kult-Tour

Da ich auch gern als Stadt-Streicherin anderer Art durch die Straßen der Stadt streife, nahm ich gestern an einem vergnüglichen Spaziergang teil, organisiert und dargeboten vom read!!ing room:

Durchs alte und neue Matzleinsdorf bewegten wir uns durch die hochliterarische Anzengrubergasse, zum Haus, in dem Ernst Hinterbergers Buch "Kleine Leute" spielt. Zu diesem Buch weiß der Katalog der Büchereien Wiens:
Am Schicksal einer Wiener Familie aus dem Milieu der "kleinen Leute" vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 1934 werden die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen jener Zeit sichtbar.
Der Dichterin Christine Busta (1915-1987), die lange in Margareten lebte, ist im Klieberpark ein Denkmal anderer Art gewidmet. Auf der Säule ist in Weiß auf rotem Grund ein Zitat Bustas zu lesen:
Verschwenderisch ergießt man sich auf Papier
Wer in Stein schreibt, wird sparsam mit Lettern
Luise Pusch schreibt auf Fembio über die Dichterin:
Christine Busta wuchs ohne Vater bei ihrer Mutter auf, die erst Hausangestellte und dann Verkäuferin war. (...) Ab 1933 studiert sie in Wien Germanistik und Anglistik, gibt aber nach einem Nervenzusammenbruch das Studium auf und wird Hilfslehrerin. 1940 heiratet sie den Musiker Dimt, der seit 1944 vermisst ist. Nach dem Krieg arbeitet sie zunächst als Dolmetscherin und Hotelangestellte, von 1950 bis 1976 dann als Bibliothekarin. Seit 1946 veröffentlicht sie ihre Gedichte, für die sie etliche Literaturpreise erhält, u.a. den Georg-Trakl-Preis (1954), den Großen Österreichischen Staatspreis für Lyrik (1969) und den Anton-Wildgans-Preis (1975).
(Auf Fembio finden sich auch jede Menge Literaturverweise. )

Weiters zu sehen: mit der Gassergasse einer der Entstehungsorte sozialpolitischer Ideen (GaGa); die Schule, an der ein gewisser Hans Hölzl zu viele Fehlstunden ansammelte, um sie weiter besuchen zu können und damit die österreichische Popmusikgeschichte veränderte; die hängenden Gärten von Margareten und noch vieles mehr.

Und schließlich kam - nicht geplant - Friederike Mayröcker des Weges ...

Donnerstag, 21. August 2008

Gratis: Checkliste Bucherfolg

Die Hitliste der meistbesuchten Beiträge hier führt weiterhin der Beitrag "Ich möchte auch ein Buch schreiben" an.

Anlass genug, um Ihnen gratis meine Checkliste zum Erfolg Ihres Buches anzubieten! Schreiben Sie mir dazu einfach ein >> Mail , Betreff "Checkliste Bucherfolg". Und schon sind meine Tipps als handliches PDF zu Ihnen unterwegs...!

Samstag, 9. August 2008

Bücher über das Schreiben - Tipps

Bücher übers Schreiben, das scheidet die Geister. Soll, darf man sie konsumieren? Helfen sie überhaupt? Ist man nicht selbst, unbeleckt von jeder Art von Theorie, viel besser?

Ich sage, es ist Geschmackssache. Die Regeln des Schreibens, die Regeln von Romanen oder Fachbüchern (oder Theaterstücken oder...) sollte man schon kennen. Man darf jede Regel brechen - wenn man das bewusst tut. Nichts ist peinlicher, als ein Text, den man einfach nicht besser konnte. Denn Schreiben ist beides: Handwerk & Inspiration.

Wichtig bei Büchern über das Schreiben ist, dass sie inspirieren und genügend offen lassen, anstatt billig anmutende Kochrezepte zu verzapfen. So à la: Gib dem Helden dies und dann machst du noch das und das, und ab zum Verlag, auf dass dich der Bestseller reich mache & von deiner nervtötenden Arbeit befreie.

In diesem Sinne: Viel Erfolg! Keep it running!

Hier meine Favoriten unter den Büchern übers Schreiben:

Ray Bradbury:
Zen in der Kunst des Schreibens
(Viel Ideen & Inspiration!)

James N. Frey:
Wie man einen verdammt guten Roman schreibt (1+2)
(Handwerkszeug, mit einem Augenzwinkern und höchst spannend.)

Elizabeth George:
Wort für Wort
(Viel Handwerkszeug!)

Natalie Goldberg:
Schreiben in Cafes
(Inspiration, sich treiben lassen...)

Mario Vargas Llosa:
Wie man Romane schreibt
(Nein, kein billiges Kochrezept!)

Stephen King:
On Writing (Über das Leben und das Schreiben)
(Eine sehr persönliche Sicht über das Schreiben.)

Joyce Carol Oates:
Beim Schreiben allein
(Gesammelte Essays zu diversen Themen übers Schreiben.)

Freitag, 1. August 2008

Freier Journalismus? Freie westliche Welt?

Wie so oft, ist den Worten von Luisa Francia (Tagebuch vom 31. Juli 08) wenig hinzuzufügen:
olympia? alle freuen sich auf die spiele, äh, was?? spiele?? auf das große geschäft wolle ich sagen. alle geniessen jetzt chinesische kultur, die ja wirklich wunderbar und interessant ist. was ist mit den menschenrechten? ach was. hauptsache die wirtschaft boomt. jetzt fressen sogar die journalisten dass sie keinen freien internet zugang im pressezentrum haben und nur ausgewählte seiten zu sehen bekommen. herzlichen glückwunsch zur gelungenen gehirnwäsche! free tibet? freien zugang zum eigenen hirn!
Dazu weiß Die Presse vom 30. Juli:
Das Internet-Unternehmen Google hat eine chinesische Website gestartet, die sich an die Zensurbestimmungen des Pekinger Regimes hält. (...) Um die Genehmigung für eine chinesische Website mit der Adresse ".cn", zu erhalten, verpflichtete sich Google, für diesen Dienst Adressen aus seiner Datenbank zu entfernen, die von der kommunistischen Führung als anstößig betrachtet werden.
Am 1. August wurde die Sperre teilweise wieder aufgehoben, berichtet die Presse jetzt:
Die von den chinesischen Behörden im internationalen Olympia-Pressezentrum in Peking geübte Zensur des Internets ist am Freitag aufgehoben worden. Dies teilte die Vizepräsidentin des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Gunilla Lindberg, der Nachrichtenagentur Reuters in Peking mit. Allerdings wurde die Sperre nicht bei allen Seiten aufgehoben, berichteten ausländische Journalisten am Freitag. (...) Abgerufen werden könnten (...) die Internet-Angebote der Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Reporter ohne Grenzen (RSF / ROG), des US-Senders Radio Free Asia und der china-kritischen Hongkonger Boulevardzeitung Apple Daily.
Unter Umständen kann es also noch spannend werden.... vor allem, was nach Olympia bleiben wird....