Mittwoch, 24. September 2008

Über den Dialekt beim Schreiben...

Autorenkollegin Eva Jancak schreibt im "Literaturgeflüster" über die literarischen Veranstaltungen, die sie besucht, darunter die Ausstellung Dialektjubel. Sie erinnert sich:
Im Dialekt habe ich aber nie geschrieben, weil auch meine Mutter als eine Bewohnerin des Arbeiterbezirks Hernals mir diese Sprache, damit ich es einmal besser habe, ausgetrieben und mir das “schön sprechen” beigebracht hat.
Das ist spannend, weil ja meiner Beobachtung nach das sogenannte Proletariat zumindest unter diesem Namen ausgestorben zu sein scheint. Alle tragen jetzt die gleich billigen Klamotten von Nein-ich-nenne-sie-nicht-beim-Namen; alle reden schön Hochdeutsch, freilich vermischt mit ein paar In-Phrasen, die Liste ließe sich fortsetzen. Wir erinnern uns an Mundl ("Mei Bier is net deppat") und Kottan ("Wos a Tschusch is, bestimm i"), aber würden Geschichten wie diese heute noch Erfolg haben, so umstritten sie auch damals waren?

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