Montag, 29. Jänner 2007

Schreibworkshops - und wie man sie auch sehen kann

"Wer schreiben will, kann es meist auch und verarbeitet dabei Persönliches",

behauptet ein Schreiber (unbekannten Namens) auf
http://fm4.orf.at.
Er führt das so aus:

ein wesentliches Merkmal eines guten kreativen, satirischen, surrealen oder what ever Textes ist, dass Regeln gebrochen, bekannte Muster ignoriert oder verändert und bereits da gewesene Ideen vergessen oder zumindest in einen neuen Zusammenhang gestellt werden.

Nun mag jede / jeder zu ihrem / seinen eigenen Schreiben und zu Schreibworkshops stehen, wie sie / er will.

Fakt ist jedoch, dass man Regeln nur dann absichtlich und mit Plan brechen kann, wenn.... ja, wenn man sie kennt!

Feedback-resistente Schreibende jedenfalls werden auch nach dem Kursbesuch nicht wissen, warum ihre Texte - häufig en masse produziert! - nicht oder nicht in der Weise beim Publikum ankommen, wie sie gedacht haben.
Und dann wundern sie sich noch darüber...

Deshalb: Ein Besuch, zB. in meiner Literaturgruppe "Mit allen Sinnen", gibt professionelle und vertrauliche Rückmeldungen darüber, wie ein Text auf andere Leute wirkt. Und dann kann der Autor bzw. die Autorin sehen: Ist das so wie ich gedacht habe? Entspricht die Wirkung meiner Intention?

Natürlich ist jedes Schreiben zuallererst für mich selbst - aber dann doch auch für andere. Und da hat es keinen Sinn, auf die potentiellen LeserInnen mit der Wortkeule einzudreschen, dass sie diesen hingebungsvollen Text jetzt endlich zu verstehen haben...!

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